BAYREUTH. Die SpVgg Bayreuth beendet am Samstag (21. Januar 2023) mit dem Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue die Hinrunde in der 3. Liga.
Dabei kommt es auch zum Wiedersehen mit zwei alten Bekannten aus Bayreuth: Tim Danhof und Ivan Knezevic. Vor allem letzterer stieg in seiner Bayreuther Zeit zum Publikumsliebling und Spielführer auf. Für Knezevic ist das Kräftemessen mit der SpVgg Bayreuth ein besonderes Spiel.
Wenn es so etwas wie Fußballromantik gibt, dann könnte im Aufeinandertreffen von Knezevics aktuellem mit seinem ehemaligen Verein am kommenden Samstag tatsächlich ein bisschen davon mitschwingen. Für besondere Würze sorgt die Tatsache, dass sowohl Erzgebirge Aue als auch die SpVgg Bayreuth dringend Punkte für den Klassenerhalt benötigen. Die Sonntagszeitung hat Knezevic im Vorfeld des Spiels gegen die Spielvereinigung gesprochen. Dort war er Leistungsträger – diese Rolle hat er im Erzgebirge nach einer auch für ihn persönlich enttäuschenden Hinrunde noch nicht gefunden. Lies auch: Die SpVgg Bayreuth startete mit einem überzeugenden Heimsieg gegen Borussia Dortmund II in die Restrunde.
Die Hinrunde ist fast beendet. Hättest du gedacht, dass Aue als Absteiger unten mit drinnen steht?
Knezevic: Natürlich hatte ich das nicht erwartet. Es ist aber so wie es ist und wir müssen das so annehmen. Das Spiel gegen Bayreuth wollen wir zum Abschluss der Hinrunde natürlich gewinnen und damit an unseren Sieg vom Montagabend in Ingolstadt anknüpfen.
Welches persönliche Fazit würdest du für dich in Aue ziehen? Du kamst bisher lediglich achtmal zum Einsatz.
Knezevic: Natürlich hätte ich gerne mehr gespielt. Die Qualität der Mannschaft ist höher, ich muss mich daher erstmal auch neu reinfinden. Ich bin nicht der erste und werde wohl auch nicht der letzte Spieler sein, dem das so geht. Ich habe bisher nur Regionalliga gespielt. Die 3. Liga ist für mich Neuland. Das wusste ich vorher aber auch. Nun gilt es, dass ich mich reinbeiße. Dann werde ich auch öfter spielen.
Was macht dich zuversichtlich, in der Rückrunde eine gewichtigere Rolle zu spielen?
Knezevic: In den letzten beiden Spielen 2022 habe ich gemerkt, dass ich mehr Selbstvertrauen bekomme und die Mechanismen der Mannschaft verinnerliche. Ich gewöhne mich an die 3. Liga und das höhere Tempo. Was man nicht vergessen darf: Wir sind eine Mannschaft mit 18 oder 19 neuen Spielern. Dieser neue Kader muss erstmal greifen. Ich merke aktuell, dass es im Training immer besser passt. Nun lautet meine Devise wie die des Vereins: Angreifen in der Rückrunde.
Hast du dich mit einem vorzeitigen Abschied aus Aue befasst, etwa in Form einer Leihe?
Knezevic: Nein. Das ist erstmal kein Thema. Auf mich ist auch kein Verein zugekommen. Von daher mache ich mir deshalb auch keinen Kopf, ob ich mich ausleihen lassen soll. Ich will mich voll auf Erzgebirge Aue konzentrieren.
Hast du die Entwicklung bei der SpVgg Bayreuth als deinem ehemaligen Club genauer verfolgt?
Knezevic: Ja, natürlich. Ich war auch ein paar Mal schon im Stadion. Ich verfolge jedes Spiel und habe nach wie vor mit vielen Spielern Kontakt. Meine fünf Jahre in Bayreuth werde ich nicht vergessen. Vor allem der Aufstieg letztes Jahr war etwas ganz Besonderes für uns als Gemeinschaft
Aue als Absteiger spielt zu Hause gegen den Aufsteiger Bayreuth. Hat Aue in diesem Spiel überhaupt etwas zu gewinnen – außer drei Punkten?
Knezevic: Wir müssen die Aufgabe mit Respekt angehen. Viele Spiele hat die Spielvereinigung ganz knapp verloren und oft war Pech dabei. Ohne die eine oder andere Schiedsrichterentscheidung wäre das vielleicht auch in die andere Richtung verlaufen.
Wann bist du denn zuletzt in Bayreuth gewesen?
Knezevic: Privat bin ich kurz vor Weihnachten zuletzt in Bayreuth gewesen. Ich habe ein paar Leute besucht, ehe es auch schon wieder weiterging.
Was ist in dieser Saison noch für Aue drin? Was für Bayreuth?
Knezevic: Wir müssen in Aue von Spiel zu Spiel denken. Das mag eine alte Fußballerfloskel sein, aber es ist nun mal etwas Wahres dran. Wir wollen im neuen Jahr so viele Punkte wie möglich holen und schleunigst nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. Dann schauen wir weiter. In erster Linie geht es darum, über den Strich zu kommen. Ich drücke der Spielvereinigung beide Daumen. Wenn es sowohl Aue als auch Bayreuth über den Strich schaffen, wäre es natürlich schön. Auch interessant: SpVgg-Kultkicker Ingo Walther rechnet mit einer enormen Steigerung von Erzgebirge Aue in der Rückrunde.