Veröffentlicht am 10.01.2025 12:56

In der Rückrunde geht es um den Klassenerhalt

Foto: Thorsten Ochs
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Am vergangenen Wochenende hat der BBC Bayreuth mit einem Heimsieg gegen die EPG Guardians Koblenz und einer Niederlage bei den PS Karlsruhe Lions die Vorrunde in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA abgeschlossen. Von 17 Spielen wurden fünf gewonnen und zwölf verloren. Man steht auf Tabellenplatz 14, einen Sieg vor Platz 17, der den Abstieg in die drittklassige ProB bedeuten würde. Insgesamt also eine durchwachsene Bilanz, die für die 17 Spiele in der Rückrunde Abstiegskampf für das Team von Headcoach Florian Wedell verheißt.

Wenn man allerdings die aktuellen Rahmenbedingungen des BBC der Analyse zugrunde legt und nicht die Erfolge sehnsüchtig im Hinterkopf hat, die noch vor wenigen Jahren unter Headcoach Raoul Korner in der BBL und auf internationaler Ebene erreicht wurden, liegt das Team in der laufenden Saison eigentlich innerhalb der Erwartungen. „Für uns war seit Beginn der Saison klar, dass wir uns in einer schwierigen Situation befinden. Wir haben nach dem Abstieg aus der BBL und den verpassten Pro A-Playoffs in der vergangenen Saison den zweiten Neuanfang innerhalb von zwei Jahren, mit einer deutlichen Reduktion des Gesamtbudgets, gestartet. Es war klar, dass wir mit einer jungen Mannschaft in die Saison gehen, die zwar viel Potenzial hat, dieses Potenzial aber manchmal noch besser ausspielen muss“, erklärte Headcoach Wedell nach der Partie am vergangenen Sonntag in Karlsruhe.

BBC-Geschäftsführer Friedrich Hartung verdeutlichte in der kürzlich auf dem BBC-YouTube-Kanal veröffentlichten Folge 1 der Dokumentation „INSIDE BBC BAYREUTH“, dass dem Verein, im Vergleich zu vor drei Jahren, aus wirtschaftlichen Gründen die vier größten Sponsoren Medi, Brose, Gamma und Rehau verloren gegangen sind – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Etat. Aktuell wird der Verein von 24 Gesellschaftern getragen – mit großer Unterstützung vor allem durch den Hauptsponsor „Medikamente per Klick“.

Wie groß die Basketball-Begeisterung in Bayreuth nach wie vor ist, wurde kürzlich im letzten Heimspiel des Jahres 2024 demonstriert, als bei großem Rahmenprogramm die Oberfrankenhalle mit 3.050 Zuschauern ausverkauft war und die Mannschaft dem damaligen Tabellenzweiten VfL Bochum einen epischen Kampf lieferte, der erst nach der dritten Verlängerung knapp verloren ging. Die Mannschaft setzte die Vorgabe von Headcoach Wedell „Wir wollen in jedem Spiel, egal gegen welchen Gegner, die Chance haben, im Spiel zu sein“ in diesem Spiel um – wenn auch, wie sonst auch öfters, letztlich nicht erfolgreich. Das mögliche Potenzial des Teams war schon in den ersten fünf Auftaktpartien – vier davon gegen absolute Playoff-Anwärter – zu erkennen. Nach den fünf Niederlagen zu Saisonbeginn, bei denen das Team aber nie die Köpfe hängen ließ, gab es zwei Siege auswärts – durch einen genialen Spielzug in den Schlusssekunden bei den ART Giants Düsseldorf und eine Woche später bei der zweiten Mannschaft von RASTA Vechta.

Eine große Überraschung war der deutliche 93:74-Auswärtssieg bei den Bozic Estriche Knights Kirchheim, eher unter die Kategorie „Pflichtsiege“ fallen die beiden weiteren Erfolge, in eigener Halle, gegen die Nürnberg Falcons und zuletzt gegen die EPG Guardians Koblenz.

Ein wesentlicher Trumpf des BBC ist in jedem Fall die große Fanunterstützung. Im Schnitt kamen bislang 2.396 Zuschauer in neun Heimspielen in die Oberfrankenhalle. Auch auswärts wurde das Team regelmäßig, vor allem durch den Fanclub Bayreuth Bats, gut unterstützt.

Herausragender Akteur im Team und zweifellos auch eine Ausnahmeerscheinung in der ProA ist der aus Traiskirchen in der ersten österreichischen Liga gekommene Demarcus Demonia. Mit bislang 20,2 erzielten Punkten ist der Amerikaner nicht nur Topscorer des BBC, sondern der gesamten ProA. Mit 7,1 abgegriffenen Bällen ist Demonia zudem Top-Rebounder im Team. Aber auch Tehree Horn (12,3), Moritz Plescher (10,5), Nat Diallo (10,2) und Dejan Kovacevic (10,0) sind mit zweistelligen Scoringwerten wichtige Stützen des Teams.

Wenn sich die jungen Spieler des BBC kontinuierlich weiter entwickeln, dürfte der Klassen-erhalt in der ProA als Minimal-Saisonziel keinesfalls Hexenwerk sein.


Von Roland Schmidt
rs
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