Rund 2.500 Tonnen Beton, verteilt auf 160 Meter: Ab kommenden Samstag (2. Dezember 2023) ist die sogenannte Rampe 4 der Bayreuther Hochbrücke Geschichte. Im Vergleich zur zuletzt abgerissenen Rampe ist die anstehende Maßnahme sozusagen das nächste Level. Die A9 bei Bayreuth muss am Wochenende gesperrt werden. Komplett. In beide Richtungen.
„Das ist noch mal eine größere Nummer”, sagt Thomas Pfeifer, Dienststellenleiter der Außenstelle Bayreuth der Autobahndirektion Nordbayern. Er steht auf der Rampe, die stadteinwärts vom Kreisel ins Industriegebiet führt und längst gesperrt ist. Am Samstag ab 14 Uhr legen sieben Großbagger los und nagen die Brücke Stück für Stück ab.
Die Rampe führt direkt über die Autobahn A9. Die wird für die Arbeiten gesperrt. Am Samstag geht ab 10 Uhr in beide Richtungen nichts mehr. Bei der Anschlussstelle Bayreuth-Nord werden bereits ab 7 Uhr Auf- und Ausfahrten gesperrt. In den Morgenstunden von 7 bis 10 Uhr werden in beide Fahrtrichtungen noch je eine Spur befahrbar sein. „Solange laufen die vorbereitenden Arbeiten nebenher”, sagt Pfeifer. Er will damit verdeutlichen, dass man dem fließenden Verkehr jede Minute zugestehen will, die man entbehren kann. Sonntag ab 14 Uhr soll der Verkehr dann wieder fließen.
„Es wird im großen Umkreis auf die Sperrung hingewiesen und weiträumig umgeleitet. Schon am Autobahndreieck Holledau in Oberbayern genauso wie im Norden in der Nähe von Leipzig”, erklärt Planer Pfeifer weiter. Allein diese Dimensionen verdeutlichen, dass man eine der wichtigsten Nord-Süd-Achsen Deutschlands nicht mal eben einfach so vom Netz nimmt.
Während der Sperre werden am Wochenende die beiden Brückenkappen der Hochbrückenrampe entfernt. „Das dauert in etwa zwei Stunden”, also geht vergleichsweise schnell. Dann rücken die Bagger an. Die riesigen Betonmengen werden zum Teil auf die Autobahn herabstürzen. Die Fahrbahn wird nach Beginn der Sperre mit etwa 40 riesigen Abdeckplatten aus Metall ausgelegt. „Die Rampe soll nicht nur abgerissen und die Trümmer bei Seite geschafft werden, die Autobahn muss danach unverzüglich wieder befahrbar sein. Daher bekommt sie eine Schutzschicht.”
Wird die A9 am Sonntagnachmittag dann wieder planmäßig für den Verkehr freigegeben, hat die Fahrbahn in Richtung Nürnberg Priorität - auch wenn es nur um Minuten gehen sollte. „Wegen des dort stärker zu erwartenden Verkehrsflusses”, sagt Pfeifer. Erst wird wieder eine Spur freigegeben, später dann die komplette Fahrbahn. Damit ist ab dem späten Nachmittag gegen 17 Uhr zu rechnen. Die Kosten allein für die Umleitung beziffert Pfeifer auf rund 500.000 Euro - noch ohne dass überhaupt ein Baggerschlag erfolgt wäre.