Veröffentlicht am 02.12.2022 13:00

Großer Name folgt auf große Probleme

Großer Name folgt auf große Probleme (Foto: Lenkeit)
Großer Name folgt auf große Probleme (Foto: Lenkeit)
Großer Name folgt auf große Probleme (Foto: Lenkeit)
Großer Name folgt auf große Probleme (Foto: Lenkeit)
Großer Name folgt auf große Probleme (Foto: Lenkeit)

BAYREUTH. Die Bayreuth Tigers haben seit Dienstag einen neuen Head Coach: Rich Chernomaz. Er ist bereits der dritte in dieser Saison. Und er hat mit Abstand den spektakulärsten Namen im Vergleich zu seinen Vorgängern Robin Farkas und Marc Vorderbrüggen.

Im an die Pressekonferenz anschließenden Gespräch mit der Sonntagszeitung sprach Chernomaz darüber, was seine erste Aufgabe als Head Coach sei. Eine klare Aussage zu einem Ziel dieser bisherigen Katastrophensaison vermied der Trainerfuchs jedoch.

Rich Chernomaz neuer Trainer der Bayreuth Tigers

Tigers-Geschäftsführer Matthias Wendel bekannte bei der Vorstellung freimütig, dass Rich Chernomaz ein Feuerwehrmann auf der Trainerbank ist. Einer, der dort bis Saisonende Platz nehmen wird. Geschäftsführer Wendel sprach von einer „Herkulesaufgabe“. An Chernomaz ist es nun, die Muskeln spielen zu lassen.

Dass er dazu in der Lage ist, hat der Kanadier in der Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen. Mit den Ravensburg Towerstars wurde er 2019 DEL2-Meister. Noch heute versteht nicht jeder Eishockey-Fan in Südschwaben, warum diese Erfolgsstory endete. In der DEL gelang Chernomaz ein noch größerer Erfolg: Den vermeintlichen Abstiegskandidaten Frankfurt Lions führte er 2004 zur Deutschen Eishockeymeisterschaft.

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Nun also Bayreuth. Tiefster DEL-Tabellenkeller. Auf der Trainerbank sitzt Chernomaz allerdings in guter Gesellschaft: Am Donnerstag folgte der profilierte Rainer Schan als Sportlicher Leiter zu den Tigers. Mit beiden hatte Kurzzeit-Headcoach Marc Vorderbrüggen bereits bei den Ravensburg Towerstars zu jenen Titelzeiten erfolgreich gearbeitet. Vorderbrüggen rückt zurück auf die Position des Co-Trainers. Chernomaz, Schan und Vorderbrüggen bilden nun das sportliche Triumvirat der Bayreuth Tigers. Wendel selbst kündigte an, sich aus sportlichen Entscheidungen komplett rauszuhalten. Auch interessant: Das ist der Oktober-Neuzugang Brendan Gracel im Portrait.

Rich Cernomaz: Pre-Playoffs oder Abstiegsrunde?

Auf die Frage, welche Ziele Chernomaz mit den Bayreuth Tigers in dieser bisher so gebrauchten Saison habe, wägt er vorsichtig ab: „Das ist ganz schwer zu sagen.“ Er gibt sich freundlich, aber zugeknöpft. Der neue Coach schert jedenfalls nicht gleich in der ersten Woche vom immer noch offiziellen Ziel Platz 10 aus – und den damit verbunden Pre-Playoffs. Realistischer sind derzeit eindeutig die Playdowns. Die Tigers stabilisieren und deutlich mehr als bisher nur vier Siege wäre ein hehres Ziel. Dann könnten die Bayreuth Tigers mit Rückenwind in den Abstiegsshowdown gehen. Eines der letzten vier Teams nach Ende der Vorrunde muss den Gang in die Oberliga antreten.

„Momentan kann ich noch nicht so viel zur Mannschaft sagen“, räumt Chernomaz ein. Die will er nun schleunigst kennenlernen. „Seit zehn Tagen“ beschäftigt er sich mit dem Bayreuther Eishockey, sagte er am Dienstag auf Nachfrage der Sonntagszeitung. Länger nicht. „Die Spieler müssen als erstes meine Philosophie lernen. Die besteht aus Vertrauen und Druck.“ Im Tigerkäfig gibt es ab sofort also sowohl Zuckerbrot als auch Peitsche. Lies auch: Bei der SpVgg Bayreuth stehen bei manchen Spielern die Zeichen auf Abschied.

Chernomaz Trainer der Bayreuth Tigers bis Saisonende

Anders als der ebenfalls neu installierte Sportliche Leiter Rainer Schan coacht Chernomaz die Tigers nur auf Zeit. Das gilt zumindest jetzt. Ob er ein längeres Engangement in Bayreuth ausschließen könne? „Eine gute Frage“, antwortet Chernomaz auf Frage der Sonntagszeitung und lacht sogar. Er konzentriert sich auf das Kurzfristige. „Die Frage ist, ob das Team besser spielen kann als bisher. Ich sage ‚Ja‘.“ Spieler mit vermeintlich großem Namen wurden vor der Saison schließlich zuhauf verpflichte. Man will Chernomaz gerne glauben. An ihm selbst liegt es nun, das zu beweisen.


Von Jürgen Lenkeit
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