Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann kritisiert das Engagement der Bundesregierung zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten scharf. „Vom sogenannten 'Job-Turbo' des Bundesarbeitsministers ist bislang wenig zu spüren“, bemängelt Herrmann. Der 'Job-Motor' der Bundesregierung laufe noch im Leerlauf. Obwohl die Arbeitslosenquote von Ausländern in Bayern mit 8,8 Prozent bundesweit am niedrigsten ist, gibt es laut Herrmann in Bayern rund 20.000 arbeitslose Geflüchtete aus den wichtigsten Asylherkunftsländern sowie über 22.000 arbeitslose Ukrainer, die Bürgergeld beziehen und sofort in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten.
Herrmann fordert eine stärkere Vermittlung und mehr Bundesmittel. „Für die Akzeptanz der Asylpolitik und die Integration ist es wichtig, dass arbeitslose Geflüchtete schnellstmöglich Arbeit finden und ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten.“ Er schlägt wirkungsvollere Maßnahmen und Anreize vor, darunter auch Leistungskürzungen bei grundloser Arbeitsverweigerung.
Bayern leistet seit Jahren einen eigenen Beitrag zur Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt. Der Freistaat unterstützt die Integration in Ausbildung und Arbeit mit 92 Ausbildungsakquisiteuren und Jobbegleitern, die Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund an Betriebe vermitteln und betreuen.
Trotz steigender Arbeitslosenzahlen steht Bayern im bundesweiten Vergleich weiterhin an der Spitze. Mit einer Erwerbstätigenquote von 74,8 Prozent bei Personen mit Migrationshintergrund und einer Arbeitslosenquote von 8,8 Prozent bei Ausländern im April 2024 liegt Bayern deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 15,8 Prozent. In neun Bundesländern beträgt die Arbeitslosenquote von Ausländern mittlerweile über 20 Prozent.