Veröffentlicht am 30.04.2024 21:46
Veröffentlicht am 30.04.2024 21:46

Fahrrad-Demo: „Tun das nicht wegen der Bismarckstraße”

„Die Straße ist für alle da”: Tim Röber, Organisator der Kidical Mass in Bayreuth. (Foto: Lenkeit)
„Die Straße ist für alle da”: Tim Röber, Organisator der Kidical Mass in Bayreuth. (Foto: Lenkeit)
„Die Straße ist für alle da”: Tim Röber, Organisator der Kidical Mass in Bayreuth. (Foto: Lenkeit)
„Die Straße ist für alle da”: Tim Röber, Organisator der Kidical Mass in Bayreuth. (Foto: Lenkeit)
„Die Straße ist für alle da”: Tim Röber, Organisator der Kidical Mass in Bayreuth. (Foto: Lenkeit)

Später Dienstagnachmittag (30. April 2024) vor dem Ehrenhof des Alten Schlosses in Bayreuth: Ein bunter Haufen meist bunt gekleideter Menschen, alle wirken fast tiefenentspannt, sammelt sich zur Demo. Jeder von ihnen hat ein Fahrrad mitgebracht. „Die Straße ist für alle da”, skandieren sie ein paar Mal, ehe es losgeht. Ebenso entspannt stehen wenige Meter weiter zwei Polizisten. Wie es sich eben gehört, wenn man eine Demo erst anmeldet und dann durchführt.

Fahrrad-Demo „Kidical Mass” in Bayreuth

Tim Röber ist Veranstaltungsleiter. Der Bayreuther Fahrrad-Tüftler ist 28 Jahre alt und hat Mit LINY unlängst eine eigene Fahrradmarke auf den Markt gebracht. Er möchte mit dem rund 50 Mitstreitern für mehr Verkehrssicherheit für Kinder auf dem Fahrrad demonstrieren. „Unser Slogan 'Die Straße ist für alle da' ist wörtlich zu nehmen”, sagt Röber. „Wir sind nicht gegen Autos, wir sind für mehr gegenseitige Rücksicht, gerade mit Bezug auf die Jüngsten.

Der Anglizismus „Kidical Mass” ist eine Weiterentwicklung des Begriffs „Critical Mass” (dt.: Kritische Masse), einer zuletzt in Mode gekommenen Form des Fahrrad-Flaschmobs. „Bei einer Critical Mass kommen Radler zusammen, um für mehr Rechte auf zwei Rädern im Allgemeinen zu demonstrieren. Das geschieht meist in Form einer flotten Fahrradtour. Die Kidical Mass ist eine Weiterentwicklung davon und ist als familienfreundliche Demo zu verstehen”. erklärt Röber.

Mehr Fahrradfahrer in Städten wünschenswert

In seiner Nachbarschaft befindet sich die Luitpoldschule. Dort würde er oft beobachten, wie die Eltern-Taxis ihre Kinder vor der Schule abliefern, weil vielen Kindern oder deren Eltern der Schulweg auf zwei Rädern dorthin zu gefährlich sei. Röber will die Demo-Tour in Bayreuth nicht als Reaktion auf lokale Probleme verstehen. „Auch nicht auf die umstrittene Umgestaltung der Erlanger und Bismarckstraße”, wie er auf Nachfrage klarstellt. Wobei es natürlich nicht ganz zufällig sei, dass die etwas über drei Kilometer lange Demo-Strecke über eben jene Straßen führe.


Röber selbst ist überzeugter Radfahrer, ist praktisch täglich mit dem Radesel unterwegs. Einen Führerschein hat er zwar, ein Auto aber nicht. „Brauche ich hier in Bayreuth doch gar nicht”, sagt er zum Abschied - und radelt in den späten Nachmittag los über den Bayreuther Markt.


Von Jürgen Lenkeit
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