BAYREUTH. Am 28. Juli 2022 eröffnete der neue Edeka-Schneider-Supercenter in der Otto-Hahn-Straße - und mit ihm der regionale Hofladen als Shop im Shop. Dort erhalten kleine Erzeuger aus der Region eine Bühne für Ihre Produkte.
Auf 20 Quadratmetern sind etwa 200 Produkte der Dachmarke Bayreuther Land untergebracht, einer gemeinsamen Initiative von Stadt und Landkreis Bayreuth. Nun zieht man im Landratsamt Bayreuth ein erstes Fazit - und denkt bereits an den nächsten Hofladen dieser Art.
Produzenten und Verarbeiter aus der Region sollen gestärkt werden. Die Umsätze stabil, das Sortiment wächst schrittweise. Nach einem Jahr hat sich der Hofladen im großen Edeka-Markt bereits rentiert. „Der Hofladen im Supermarkt erhöht die Sichtbarkeit von Regionalprodukten, spart Verbrauchern lange Wege und stärkt heimische Betriebe.“ So erklärte Patrick Schneider damals seine Beweggründe. Ein Projekt in diesem Maßstab ist weit über die Region hinaus einzigartig und zieht bayernweit Aufmerksamkeit auf sich.
Umso interessanter ist nun die Frage, wie sich der Hofladen jetzt, nach einem Jahr, entwickelt hat. Das Fazit von Heimatunternehmer Patrick Schneider: „Anders als in anderen Bereichen verweilen die Kunden im Hofladen sehr viel länger. Sie interessieren sich für die Produkte, informieren sich und kaufen. Der Umsatz ist von Anfang an ungebrochen gut.”
Die Geschäftsführerin des Vereins Bayreuther Land, Jana-Lisa Mönch, betont: „Ich bin unglaublich stolz auf unsere Mitgliederbetriebe, die sich mit viel Herzblut engagieren und es den Verbrauchern ermöglichen, regionale Lebensmittel im Einzelhandel zu erwerben.“ Das Hofladen-Team sei innerhalb des vergangenen Jahres „zu einer richtigen Familie“ zusammengewachsen. Zwar habe es anfangs einige Herausforderungen gegeben, die jedoch gemeistert werden konnten, sodass „ein wirklich tolles Projekt“ entstanden sei.
Gefeiert wurde der einjährige Geburtstag des Hofladens mit einer Promo-Woche, bei der täglich regionale Lieferanten vor Ort waren, um den Schneider-Kunden ihre Spezialitäten vorzustellen. So beispielsweise auch Jenny Wilhelm, Fachverkäuferin bei der Metzgerei Steinlein aus Zochenreuth. Das Familienunternehmen hält eigene Schweine und sorgt für kurze Transportwege und wenig Stress bei der Schlachtung. Zu den Fleischprodukten gehören haltbare, fränkische Dosenwurst oder Bratenspezialitäten in Gläsern, schnell und einfach zum Aufwärmen. Jenny Wilhelm verkauft die Produkte am Bayreuther Wochenmarkt und kümmert sich um die Befüllung der Kühlschränke im Hofladen. Während der Promo-Woche verteilte sie Häppchen an die Laufkundschaft im Edeka-Schneider-Supercenter. „Viele Leute suchen gezielt nach regionalen Produkten. Ich bekomme viel positives Feedback und auch viele Fragen zum Hofladen allgemein“, berichtet sie.
Die oberfränkische Heimatentwicklerin Marion Deinlein hat die regionalen Produzenten bereits Monate vor der Eröffnung dabei unterstützt, ihre Waren supermarktfähig zu machen. Sie half unter anderem bei der Organisation der Eröffnungsveranstaltung und besucht den Edeka-Hofladen bis heute regelmäßig, um die Auslage zu betreuen und die Schnittstelle zwischen Produzenten und Schneidermarkt-Personal zu bieten. Auf Nachfrage organisiert sie Führungen für interessierte Erzeuger und Einzelhandelsunternehmer, die sich über das Leuchtturmprojekt informieren wollen.
Ihr Fazit zum einjährigen Jubiläum lautet: „Es hat sich wirklich gut eingespielt. Zwar sind zwei Lieferanten weggefallen, dafür sind aber auch vier neue dazu gekommen.“ Auch in Zukunft wolle man neue Produzenten mit aufnehmen. Derzeit seien vor allem Lieferanten für Fisch und Fischspezialitäten gesucht, um das Sortiment zu erweitern. In der Riedingerstraße, wo am früheren real-Standort der nächste Edeka-Schneider-Supercenter entsteht, soll sich die Erfolgsidee wiederholen. Auch dort soll ein Hofladen unter der Dachmarke Bayreuther Land mit einziehen.