BAYREUTH. Vom 7. Bis 9. Juli findet der 52. Deutsche Hugenottentag in Bayreuth statt. Das Programm spielt sich hauptsächlich in der Evangelisch-Reformierten Kirche in der Erlanger Straße ab.
Veranstalter ist die Deutsche Hugenotten-Gesellschaft (DHG). Der Hugenottentag findet alle zwei Jahre bundesweit in wechselnden Städten statt.
In Bayreuth werden Experten über die Geschichte der Reformierten Kirche berichten. Auf einer Mitgliederversammlung am Samstag wählt die DHG ihren Vorstand neu. Am Sonntag steht ein Gottesdienst mit einer Predigt von Präses Simon Froben sowie ein genealogisches Programm unter Leitung von Dr. Andreas Flick auf der Tagesordnung. Das Programm ist Mitgliedern der DHG vorbehalten.
Als Hugenotten werden Protestanten im vorrevolutionären Frankreich von 1789 bezeichnet. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts wurden diese unterdrückt, in der Folge flohen sie ins Ausland. In Franken bildeten sich unter anderem in Erlangen und Bayreuth Gemeinschaften der Neuankömmlinge.
Markgraf Christian Ernst bot den Hugenotten ab Ende des 17. Jahrhunderts in Bayreuth eine neue Heimat. In der Erlanger Straße versuchten die Hugenotten eine neue Kirche zu bauen. Nach dem Brand des Alten Schlosses in Bayreuth Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Hugenotten-Gemeinde in Bayreuth jedoch enteignet, um Rohbauten von Kirche und Pfarrhaus dem Neuen Schloss zuführen zu können. 1755 konnte die örtliche Gemeinde immerhin das ehemalige Palais in der Erlanger Straße erwerben – wo sie bis heute ihren Sitz hat und Gastgeber für Hugenotten aus ganz Deutschland sein wird.
Die Historikerin Dr. Karla Fohrbeck hat sich mit der Geschichte der Reformierten Kirche in Bayreuth und der Verbindung zu den Hugenotten ausführlich befasst. Auf der Seite www.markgrafenkultur.de kann man mehr zu den Bayreuther Hugenotten erfahren.