Veröffentlicht am 14.08.2023 12:28

BKH Bayreuth: Diese neue Chefärztin therapiert psychisch kranke Kinder Oberfrankens

Dr. Kerstin Hessenmöller bei ihrer Antrittsrede (Foto: Lenkeit)
Dr. Kerstin Hessenmöller bei ihrer Antrittsrede (Foto: Lenkeit)
Dr. Kerstin Hessenmöller bei ihrer Antrittsrede (Foto: Lenkeit)
Dr. Kerstin Hessenmöller bei ihrer Antrittsrede (Foto: Lenkeit)
Dr. Kerstin Hessenmöller bei ihrer Antrittsrede (Foto: Lenkeit)

BAYREUTH. Dr. Kerstin Hessenmöller ist die neue Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Die promovierte Kinderärztin stellte sich am Montag (14. August 2023) Klinikpersonal und Öffentlichkeit vor.

Ihre neue Stelle am BKH hat Hessenmöller am 1. August angetreten. Den perspektivischen Aufbau einer neuen und größeren Kinder- und Jugendpsychiatrie leitet sie „aus Liebe zum Leben“, wie sie in ihrer Antrittsrede verdeutlichte. Die Herausforderungen im klinischen Bereich seien groß.

BKH Bayreuth: Kerstin Hessenmöller Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie

„Ganz und gar, mit Haut und Haar“ habe sich Hessenmöller der Aufgabe verschrieben, die an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kinder- und Jugendalters, so der vollständige Name der Klinik am Bezirkskrankenhaus, auf sie wartet. „Kinder müssen dem Personal und sich sicher fühlen. Genauso sollen sie am therapeutischen Prozess partizipieren“, umriss Hessenmöller das, was sie sich unter einer hochwertigen Behandlung am BKH verspricht.

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Der Bedarf an psychiatrischer Hilfe und Behandlung sei weiter viel höher als vor der Corona-Pandemie. Kinder würden sich belastet fühlen wegen der Klimakrise und seien zunehmend von Zukunftsängsten geplagt.

Hessenmöller: Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ausbildung aufnehmen

Hessenmöller kommt aus Rheinland-Pfalz, wo sie zuletzt 25 Jahre lang am Johanniter-Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Neuwied gearbeitet hatte. Die Johanniter sind es auch, von denen ihre Arbeitsauffassung am jungen Patienten stamme: „Aus Liebe zum Leben.“

Hessenmöller plädiert für eine Aufnahme der Kinder- und Jugendpsychiatrie in die ärztliche Ausbildung – und rannte damit beim Leitenden Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Thomas W. Kallert offene Türen ein. Dieser Aspekt würde sträflich vernachlässigt, betonte dieser in seinem Grußwort. Immerhin in die Ausrichtung des Medizincampus Oberfrankens sei diese Disziplin bereits integriert.

Hessenmöller forderte zudem eine konsequente und zielgerichtete Umsetzung der Kindergrundsicherung auf politischer Ebene. „Nicht mit der Gießkanne, sondern mit Bedacht“.

Hessenmöller Beispiel an Verlässlichkeit

Katja Bittner, Vorstand der Gesundheitseinrichtungen der GeBO nannte Hessenmöller ein Beispiel an Verlässlichkeit. „Ein großer Schritt“ sei es, solch eine Erfahrung als Chefärztin für besonders junge Menschen einzugehen. „Wir haben einen Zulauf wie noch nie und die Lage ist ernst.“

Gleichwohl betonte Bittner: Mit Hessenmöller und dem gesamten Team der Klinik sei die Lage unter Kontrolle. Die neue Chefärztin ist neben ihrer kinderärztlichen Ausbildung Expertin für Jugendhilfe und Inobhutnahme – genau die richtige Expertise. 20 Prozent klinisch therapierter Kinder seien später auch als Erwachsene in Behandlung.


Von Jürgen Lenkeit
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