Veröffentlicht am 21.09.2022 08:51

Erlanger Straße und Bismarckstraße spalten Bayreuther Bürger

Erlanger Straße und Bismarckstraße spalten Bayreuther Bürger (Foto: Lenkeit)
Erlanger Straße und Bismarckstraße spalten Bayreuther Bürger (Foto: Lenkeit)
Erlanger Straße und Bismarckstraße spalten Bayreuther Bürger (Foto: Lenkeit)
Erlanger Straße und Bismarckstraße spalten Bayreuther Bürger (Foto: Lenkeit)
Erlanger Straße und Bismarckstraße spalten Bayreuther Bürger (Foto: Lenkeit)

BAYREUTH. Die Erlanger Straße und Bismarckstraße in Bayreuth mit ihren jeweils zwei Fahrspuren sind im September nur einspurig befahrbar. Dahinter steckt ein Experiment der Stadt. Langfristig werden die Straßen ohnehin einspurig.

Die Bayreuther Bürger umtreiben die beiden Verkehrsadern im Südwesten der Stadt sehr. Die einen freuen sich, die anderen schütteln den Kopf. Die Stadtverwaltung hat nun Rückmeldungen der Bürger aus Bayreuth erhalten. Überbracht wurden die durch die Distriktvorsteher der Stadt.

Bayreuth: Erlanger Straße und Bismarckstraße einspurig

Die Distriktvorsteher der Stadt Bayreuth sind Bindeglied zwischen den Bürgern ihrer Stadtteile und der Stadtverwaltung. Sie tragen Anliegen weiter und machen die Stadt auf Gegebenheiten aufmerksam, die ihr möglicherweise noch nicht bekannt sind. Am Donnerstag (15. September 2022) haben sie sich wieder im Rathaus getroffen. Ulrich Pfeifer, berufsmäßiger Stadtrat und Rechtsreferent, nahm die Anliegen als Versammlungsleiter entgegen. Das das Verkehrsexperiment in der Erlanger Straße und Bismarckstraße auch aufschlagen würde - keine allzu große Überraschung. Auch interessant: Die Stadtverwaltung hatte bereits eine Woche vorher ein erstes Fazit gezogen.

Klaus-Peter Weintritt, Vorsteher des 12. Distrikts (Erlanger Straße/Wolfsgasse) brach eine Lanze für die einspurigen Straße. Der Montessori-Kindergarten in der Erlanger Straße erlebe auf der Achse stadtauswärts eine spürbare Verbesserung der Verkehrslage. Dort sähe man den Versuch am liebsten als Permanentzustand ohne Ende des Experiments. Wann der vom Stadtrat beschlossene Beschluss zur Einspurigkeit final kommt, ist noch unklar.

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Widerspruch zu Weintritt kam vom nördlichen Roten Hügel. Die dortige Distriktvorsteherin Sandra Doss habe mehrere negative Rückmeldungen erhalten. Der Verkehrsfluss sei bewusst hemmend. Und sie zog ein kleines Fazit, stellvertretend für ihre Nachbarn: „Das Vertrauen in die Stadtverwaltung ist nicht gerade prickelnd.” Pfeifer antwortete mit einem Bonmot, das er dem ehemaligen Zweiten Bürgermeister Bernd Mayer zuordnete: „Eine Stadt, deren Bürger nur mäßig mit ihr zufrieden sei, befinde sich auf dem richtigen Weg.” Eine Glaskugel hatte auch Pfeifer keine dabei. Der Beweis zum Verkehrsexperiment steht also weiter aus.

Alexander Prechtl, Vorsteher des 31. Distrikts in Oberkonnersreuth wollte sich weniger zur Qualität der beiden einspurigen Straßen äußern, sondern vielmehr zu ihren Benutzern. Die Fahrradfahrer würden von vielen Autofahrer als Minderheit dargestellt, für die der Aufwand nicht lohnen würde. „Seit wann sind Fahrradfahrer eine Minderheit?”, fragte Prechtl. Und selbst wenn dem so sei: „Es ist Aufgabe der Gesetzgeber und derer, die sich ausführen, sie zu schützen.”

Die Distriktvorsteher Bayreuths treffen sich wieder im April 2023. Das am 1. September gestartete Experiment der Einspurigkeit in Erlanger und Bismarckstraße endet früher: in zwei Wochen am 30. September.


Von Jürgen Lenkeit
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