BAYREUTH. Zwei vielbefahrene Straßen in Bayreuth verlieren eine Fahrspur: die Erlanger Straße und parallel dazu die Bismarckstraße. Beide Einbahnstraßen mit ihren beiden Fahrspuren sind Einfallstor für den Verkehr aus und in Richtung Altstadt und Eckersdorf. Am 1. September startet eine Testphase für vier Wochen. Automobilverkehr soll in Bayreuth vermindert werden. Unabhängig vom Ausgang dieses Tests werden beide Straßen perspektivisch ohnehin einspurig. Das hat der Stadtrat bereits im Februar dieses Jahres beschlossen.
Im September wird in einem Verkehrsversuch simuliert, welche Auswirkungen die Sperrung einer Fahrspur in der Bismarckstraße und der Erlanger Straße hat. Die Umgestaltung der beiden Bundesstraßenabschnitte, auf die ein derzeit laufendes Bebauungsplanverfahren zielt, soll erprobt werden. Es ist geplant, künftig in den beiden Einbahnstraßen möglichst weiträumig eine ein- statt bisher zweistreifige Verkehrsführung zu realisieren. Auf diese Weise soll im verfügbaren Straßenraum die Infrastruktur für den Radverkehr ausgebaut werden. Der nun anstehende Verkehrsversuch soll bei der Konkretisierung dieser Planung helfen.
Verschwinden werden die Fahrspuren für diesen Test freilich nicht, doch sie werden mit Leitbaken von den verbliebenen Spuren abgetrennt. Stadteinwärts in der Bismarckstraße können Fahrradfahrer bereits einen Abschnitt der weggenommenen Fahrspuren nutzen. Zwischen Freiheitsplatz und Siebener Platz darf der abgesperrte Bereich als „Pop-up-Radweg“ benutzt werden. Die komplexe Ampelsteuerung auf den beiden Straßen wird während des Versuchszeitraums jedoch nicht geändert. Entsprechend soll aus dem Versuch keine Aussage über die Verkehrsqualität abgeleitet werden.
Wo schon in der nun anstehenden Testphase Umgestaltungen bei den Abbiegespuren erprobt werden, wird durch Beschilderung und durch temporäre gelbe Fahrbahnmarkierungen auf die veränderte Verkehrsführung hingewiesen. Die im Bebauungsplan vorgesehene Verlängerung des Linksabbiegefahrstreifens von der Bamberger Straße in die Scheffelstraße lässt sich im Rahmen des Verkehrsversuchs im verfügbaren Straßenraum nicht berücksichtigen. Deshalb kann es insbesondere dort teilweise zu längeren Wartezeiten kommen.
Die Nutzung von Grundstückszufahrten bleibt während des Versuchszeitraums ohne Einschränkung möglich. Ebenfalls ergeben sich keine Veränderungen bei den Bushaltestellen. Der Verkehrsversuch ergänzt die unterschiedlichen Untersuchungen, die im Zuge des Bebauungsplanverfahrens gemacht werden. Eine umfangreiche Verkehrszählung wurde bereits durchgeführt. Auf dieser Grundlage wurde der Verkehrsablauf simuliert, der sich bei Wegnahme eines Fahrstreifens ergibt. Dadurch kann aufgezeigt werden, wie die Lichtsignalanlagen künftig geschaltet werden müssen, um auch weiterhin einen leistungsfähigen und sicheren Verkehrsablauf zu erzielen.
Die Testphase beginnt noch in den Sommerferien, um den Aufbau und mögliche Nachbesserungen während einer schwächeren Verkehrsphase durchführen zu können. Mit dem Beginn des neuen Schuljahrs am Dienstag, 13. September, liegen dann repräsentative Verkehrsbedingungen bis zum Ende des Verkehrsversuchs am Freitag, 30. September, vor.