Kunden müssen bei Señor Taco eine Verzichtserklärung unterschreiben. Und 18 Jahre alt müssen sie auch sein.

Würze und Schärfe im Essen ist das eine. Das andere ist es, wenn es so scharf ist, dass man es praktisch nicht essen kann. Genau so etwas gibt es derzeit in Bayreuth. Señor Taco bietet im Januar den wohl schärfsten Burrito Deutschlands an.

Sedat Esen von Senor Taco bezeichnet den Burrito mit einer Schärfe von 9 Millionen Scoville als „besonderes Erlebnis“. Für die schnelle Mahlzeit zwischendurch oder gar den großen Hunger ist er jedoch nichts. „In diesem Burrito ist der Chili-Extrakt Capsaicin enthalten. Der löst beim Menschen einen Schärfereiz auf den Rezeptoren im Mund aus. Unser scharfer Burrito enthält das 20-fache der empfohlenen Tagesdosis Capsaicin“, erläutert Esen.

Neben der ungewöhnlich hohen Konzentration an Capsaicin lässt ein anderer Messwert erahnen, wie scharf der Señor Taco Burrito tatsächlich ist: die Scoville-Skala. Das ist eine Skala, die die Schärfe von Paprikapflanzen wie Chilis angibt. Theoretisch ist diese Scoville-Skala nach oben offen. Praktisch ist jedoch irgendwann Schluss, weil für den Menschen nicht zu verkraften.

Tabasco-Soße hat im Durchschnitt knapp 4.000 Scoville, ein Pfefferspray, das zur Abwehr von Menschen zugelassen ist, rund 100.000 bis 200.000 Scoville. Señor Taco toppt beides deutlich. „Unser Burrito hat rund 9 Millionen Scoville. Damit liegt er knapp unter Mad Dog 357 No.9 Plutonium, der schärfsten Chili-Sauce der Welt“, sagt Esen stolz und ehrfürchtig zugleich.

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Kunden, die sich an den Burrito wagen, müssen übrigens eine Verzichtserklärung unterschreiben, ehe sie Ihre Bestellung bei Señor Taco erhalten. In dieser Erklärung ist auch von Befindlichkeitsstörungen die Rede. Konkret steht in ihr geschrieben: „Übelkeit, Schwindel, Herzrasen, Schmerzen, Magenschmerzen, Taubheitsgefühl etc.“ Zudem muss man 18 Jahre alt sein, um den Burrito überhaupt zu erhalten. Eine Vorbestellung bei Señor Taco ist ratsam, die Zubereitung in der Küche erfolgt wegen der Schärfe unter besonderen Vorkehrungen.

Esen selbst hat seinen Aktions-Burrito auch schon probiert – und sich dabei filmen lassen. „Nach wenigen Bissen war Schluss. Ich musste ordentlich Brot nachessen und Milch trinken, um die Schärfe abzumildern. Vier von den extrascharfen Burritos hat Esen eigenen Angaben zufolge in den ersten vier Januartagen verkauft. Mit einem Verkaufsschlager gegen den Hunger rechnet er nicht. „Davon rate ich ohnehin ab.“ Die nächsten Anmeldungen von schärfeerprobten Stammkunden liegen ihm allerdings schon vor.