Bayreuth Baroque 2022 ist vorbei. Nach 12 Tagen endete das opulente Festival am Sonntag (18. September 2022) mit einer konzertanten Aufführung der Oper Griselda von Giovanni Bononcini. Das fulminante Spektakel der Oper „Alesandro nell‘ Indie” von Leonardo da Vinci sorgte für einen Höhepunkt.
Auch in der Organisation bot die dritte Auflage von Bayreuth Baroque einige Neuerungen. Ein Ausblick auf due Neuauflage im Jahr 2023 verspricht ähnlich große Opern.
Mit der konzertanten Aufführung der Oper „Griselda“ von Giovanni Bononcini endete am Sonntag, den 18. September Bayreuth Baroque 2022. Damit ging die dritte Ausgabe des Festivals unter der künstlerischen Leitung von Max Emanuel Cencic nach zwölf Tagen zu Ende. Höhepunkt war die wiederentdeckte Oper „Alessandro nell´ Indie“ von Leonardo Vinci in einer reinen Männerbesetzung. Zu den verschiedenen ausverkauften Aufführungen im Markgräflichen Opernhaus und anderen barocken Veranstaltungsorten in der Stadt kamen Gäste aus aller Welt. Der Bayerische Rundfunk sowie arte und arte concert strahlten als Hörfunk- und TV Partner viele der Aufführungen live aus, einige sind online zu erleben. Die nächste Ausgabe von Bayreuth Baroque findet von 7. bis 17. September statt. Erstmals werden zwei szenische Produktionen zu erleben sein – darunter „Flavio, re de’ Longobardi“ von Georg Friedrich Händel.
„Alesandro nell‘ Indie“ von Vinci erlebte in Bayreuth nach über 282 Jahren seine erfolgreiche Wiederentdeckung in der Inszenierung durch Max Emanuel Cencic. Entsprechend den Normen der neapolitanischen Oper übernahmen Männer sämtliche Rollen auf der Bühne – auch die der weiblichen Charaktere. Mit Franco Fagioli als Poro, Bruno de Sá als seine Geliebte Cleofide und Jake Arditti als seine Schwester Erissena waren drei Topstars der internationalen Countertenor-Szene in der Produktion zu erleben. Musikalischer Partner im Graben war das das {oh!} Orkiestra unter seiner musikalischen Leiterin Martyna Pastuszka.
Zu den weiteren Highlights gehörten Solistenabende der gefeierten Sopranistin Julia Lezhneva sowie der soeben mit dem Opus Klassik ausgezeichneten Jeanine De Bique. Der Shooting-Star Bruno de Sá stellte live in Bayreuth wie auch im Stream sein erstes Soloalbum „Roma Travestita“ vor, das diese Woche bei Warner erschienen ist. Festivalleiter Max Emanuel Cencic feierte sein 40-jähriges Bühnenjubiläum in Bayreuth. Er widmete seinen live im Internet zu erlebenden Abend vor ausverkauften Haus ausschließlich Händel-Arien, die der Komponist für den berühmten Kastraten Senesino schrieb. Als Orchestra in Residence hatte dasOrkiestra die Gelegenheit, sich neben der Opernproduktion an zwei weiteren Abenden dem begeisterten Publikum vorzustellen.
Besonderes Augenmerk wurde abermals auf die Auswahl der historisch bedeutsamen Spielorte gelegt: Neben dem Markgräflichen Opernhaus und der Schlosskirche in der Bayreuther Innenstadt wurden wieder Konzerte in der Eremitage sowie – eine Neuerung in diesem Jahr – in der barocken Ordenskirche St. Georgen gegeben. Bayreuth Baroque wurde in diesem Jahr mit Mitteln des Bundes mitfinanziert.