Was Völkl zusätzlich von vielen Auszubildenden im Handwerk unterscheidet: Er hat Abitur. Sehr zur Freude seinen Lehrmeisters Thomas Zimmer.

Eigentlich kam der 22-jährige Abiturient Bertram Völkl vorbei, um sich für einen Job in der Buschenschänke zu bewerben, welche die Familie Zimmer traditionsgemäß an verschiedenen Terminen im Jahr abhält. Doch daraus wurde mehr. Die Buschenschänke ermöglichte auch einen Einblick in das Bäckerhandwerk und Bertram war so begeistert von dem Beruf, dass er sich zunächst für ein Praktikum entschied und ab dem Schuljahr nun eine Bäckerlehre antritt. „Bei seiner Entscheidung mitgewirkt haben sicher unsere Arbeitszeiten“, so Inhaber Thomas Zimmer. „Am Samstag geht‘s zwar bereits um 3 Uhr morgens los, sonst aber erst um 7 Uhr, sonntags und montags ist frei. Das kommt Bertram, der in einer WG lebt, entgegen.“ Auch interessant: In einer neueröffneten Bäckereifiliale in Bayreuth wird nur Brot vom Vortag verkauft.

Seit März diesen Jahres sei man nun in der Lage, mit Hilfe moderner Technik stressige Nachtarbeit weitgehend zu automatisieren. „Die Tagarbeit geht leichter von der Hand und die Möglichkeit des gegenseitigen Austausches ist eher gegeben.“

Teamwork geht in der Bäckerei Lang aber noch weiter: „Wenn wir dann am frühen Nachmittag mit der Arbeit fertig sind, gibt‘s oftmals noch ein gechilltes Beck‘n Bier“, so Thomas Zimmer. Seiner Meinung nach, müsse das Handwerk neue Wege gehen, um leistungswillige junge Menschen für den schönsten Beruf der Welt zu begeistern. Zum Thema: Die IHK Oberfranken in Bayreuth bietet mit der Kombinierten Meisterschule für das Bäcker- und Konditorenhandwerk seit März 2021 ein bundesweit einmaliges Konzept an.