Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Finanzminister Albert Füracker und Justizminister Georg Eisenreich haben die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität hervorgehoben. Ein aktueller Bericht zur Cybersicherheit zeigt: Konflikte wie der Krieg in der Ukraine beschleunigen die Verbreitung von Desinformation. Auch kleine Unternehmen und Behörden werden zunehmend Ziel von Angriffen.

„Die Bedrohungslage spitzt sich weiter zu“, betonte Herrmann. Besonders besorgniserregend sei die Zunahme der Angriffe auf mittelständische Unternehmen und Behörden. Cyberspionage bleibt, gerade in Verbindung mit globalen Konflikten, eine große Gefahr.

Finanzminister Füracker wies auf Schwachstellen in Software hin. Diese werden von Kriminellen oft genutzt, um Zugang zu sensiblen Daten zu bekommen. Besonders externe Dienstleister, die Wartungen durchführen, geraten ins Visier.

Phishing-Angriffe sind weiterhin eine der häufigsten Methoden der Cyberkriminellen. Innenminister Herrmann erklärte, dass neue KI-Technologien es Angreifern erleichtern, überzeugende Phishing-Kampagnen zu erstellen. Auch sogenannte Deepfakes, mit KI erstellte Bilder und Videos, bieten neue Möglichkeiten für Straftaten. Justizminister Eisenreich forderte die Bundesregierung auf, das Strafrecht an diese neuen Bedrohungen anzupassen, insbesondere um Frauen und Mädchen vor Missbrauch durch Deepfakes zu schützen.

Um die Cybersicherheit in Bayern weiter zu stärken, arbeiten verschiedene Behörden eng zusammen. So unterstützt das Cyber-Allianz-Zentrum Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei Cyberangriffen. Das Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) bietet tägliche Warnmeldungen über aktuelle Risiken. Zudem sorgt die Zentralstelle Cybercrime Bayern für die strafrechtliche Verfolgung schwerwiegender Fälle. Eine neue Kooperation mit dem Austrian Institute of Technology verbessert die Ermittlungsmöglichkeiten bei Fake-Shops.

Der vollständige Bericht zur Cybersicherheit in Bayern 2024 ist online verfügbar.