MEPPEN. In der Frauen-Bundesliga reift mit Anna Margraf derzeit eine junge Spielerin heran, die ihren Wurzeln im Raum Bayreuth hat. Die 22-Jährige spielt als Stürmerin für den SV Meppen.
Dass ihr Weg sie ins Emsland führen würde, war so nicht unbedingt abzusehen. Den Großteil ihres Lebens hat die gebürtige Himmelkronerin in Australien verbracht. Nun ist sie nach Deutschland zurückgekehrt. Mit inbayreuth.de" class="auto-detected-link" target="_blank">inbayreuth.de hat sie über ihre Entwicklung und ihren Bezug zu Bayreuth gesprochen. Sie macht sich um ihren Sport verdient und steht Bayreuth nahe. Für inbayreuth.de" class="auto-detected-link" target="_blank">inbayreuth.de ist Anna Margraf die Sportsfreundin der Woche.
Frau Margraf, bitte klären Sie uns doch über Ihren außergewöhnlichen Lebenslauf auf.
Anna Margraf: Im Jahr 2004 hat meine Familie Deutschland vorübergehend verlassen. Mein Vater hat als Mediziner Arbeit in Australien gefunden. Meine Mutter ist zudem fußballbegeistert. Ich bin in frühester Kindheit mit dem Sport in Kontakt gekommen und habe mit meinen drei Geschwistern gekickt.
Hat sich schon in diesem Alter gezeigt, welches Talent in Ihnen schlummert?
Anna Margraf: Bis ich 14 Jahre alt war habe ich immer mit Jungs Fußball gespielt. Das hat mich unheimlich weitergebracht. Im Alter von 14 bis 17 Jahren habe ich im Nachwuchs der Frauen von Brisbane Roar gespielt. Das ist ein großer Club in Australien. Mit 17 habe ich dann für Brisbane in der A-League der Frauen debütiert.
Und sind Sie nebenbei weiter zur Schule gegangen?
Anna Margraf: Genau. 2019 habe ich mein Abitur gemacht. Im Anschluss habe ich angefangen zu studieren, einen Bachelor of Nursing. Denn pausiere ich derzeit aber, da ich das online von Deutschland aus nicht machen kann.
Also konzentrieren Sie sich derzeit voll auf Fußball beim SV Meppen?
Anna Margraf: Nein, nicht ganz. Im Juli beginne ich ein neues Studium: Bachelor of Business, wieder in Australien. Diesmal klappt es online, das werde ich dann durchziehen.
Wie sind Sie ausgerechnet in Meppen gelandet?
Anna Margraf: Die Frauen-Bundesliga ist eine der stärksten Ligen der Welt. Nicht nur, aber auch, weil meine Wurzeln in Deutschland liegen, war sie lange mein Ziel. Im letzten Jahr ist Meppen aus der 2. Bundesliga aufgestiegen. Mein Agent nahm den Kontakt ins Emsland auf, dort war man nicht abgeneigt. So habe ich es in die Bundesliga geschafft und spiele seitdem in einem spannenden Team.
Da wird sicher kaum Zeit bleiben, mal in der alten Heimat Bayreuth vorbeizuschauen, oder?
Anna Margraf: Zweimal habe ich es seit letztem Herbst tatsächlich nach Bayreuth geschafft. Dort habe ich meinen Vater besucht, der mittlerweile wieder dort arbeitet. Nach den Auswärtsspielen bei der TSG Hoffenheim im November sowie beim FC Bayern München im März hat die Zeit für einen kurzen Abstecher nach Bayreuth gereicht.
Meppen und Bayreuth konkurrieren derzeit bei den Männern im Fußball. Verfolgen Sie die 3. Liga?
Anna Margraf: Ich schaue schon hin und wieder auf die Ergebnisse. Aktuell schaut es leider für beide nicht allzu rosig aus. Ich drücke dennoch für jedes Team einen Daumen. Lies auch: Im Drittliga-Rückspiel besiegte die SpVgg Bayreuth den SV Meppen klar.
Was sind ihre nächsten Ziele?
Anna Margraf: In den kommenden zehn Jahren konzentriere ich mich auf den Fußball. Ich will mich in der Bundesliga etablieren. Was danach kommt, weiß ich noch nicht. Ich will bis dahin mein Studium abgeschlossen haben, um auch außerhalb des Fußballs eine Perspektive zu haben.