BAYREUTH. Das Alexander von Humboldt-Kulturforum in Goldkronach möchte Schülern in Oberfranken den großen Universalgelehrten spielerisch im Unterricht näherbringen.
Eine Handreiche zu den oberfränkischen Jahren Humboldts von 1721 bis 1797 soll Schülern und deren Lehrern Orientierung für eine Projektwoche geben. Der 1. Vorsitzende des Kulturforums, Hartmut Koschyk, hat die Ideensammlung zum berühmten Forscher am Mittwoch (28. September 2022) vorgestellt.
Schülern nicht nur standardisiertes Bücherwissen vermitteln, sondern auch Interessantes aus der Heimat oder sogar Bahnbrechendes aus der Wissenschaft – das ist das Ziel einer imposanten Ideensammlung zu Alexander von Humboldt. Der hat von 1792 bis 1797 in Goldkronach gelebt und gearbeitet. Das nach dem Forscher benannte Kulturforum hat diese Handreiche für das kommende Schuljahr an Grund- und Förderschulen in Oberfranken verteilt. Vorgestellt wurde das fast 200 Seiten starke Werk am Mittwoch (28. September 2022) im Bergamt Nordbayern in Bayreuth – passenderweise der ehemaligen Dienststelle Humboldts. Zum Thema: In Goldkronach fand kürzlich erst eine Humboldt-Wanderung statt.
„Humboldt wird meist mit Bergbau und Hüttenwesen in Verbindung gebracht. Dabei war er viel mehr“, rühmt Koschyk im Pressegespräch den Universalgelehrten. Und: „Während seiner Jahre in und bei Bayreuth von 1792 bis 1797 hat die Wissenschaft maßgeblich vorangetrieben.“ Die Humboldt-Handreiche kann in Heimat- und Sachkunde genauso eingesetzt werden wie in sieben weiteren Unterrichtsfächern. Nach denen ist die Ideensammlung strukturiert. Diese Anordnung unterstreicht die vielfältige Anwendbarkeit des Forschers. Auch interessant: In Goldkronach wurde Humboldt anlässlich seines Geburtstag im September besonders geehrt.
Schulklassen, die sich besonders tiefgehend mit Humboldt beschäftigen, winken für die Ausarbeitung eines selbst gewählten Stoffes im Rahmen der Projektwoche Preise. Die Reiner Markgraf Stiftung treten bei der Förderung ebenso auf den Plan wie die Oberfranken-Stiftung und der Bezirk Oberfranken und die Oberfranken-Stiftung. Stiftungsvorsitzende Heidrun Piwernetz ist im Pressegespräch überzeugt: „Wir wandeln hier in Oberfranken auf Humboldts Spuren.“ Bezirkstagspräsident Henry Schramm versucht sich sogar an einem Brückenschlag von Humboldts Lebzeiten ins digitale Hier und Jetzt. „Humboldt wäre heute einer der größten Influencer.“ Null-Bock will Schramm bei Schülern, die gerne mal häufiger ins Handy schauen als ihnen guttäte, nicht gelten lassen. „Es kommt auf die Aufbereitung von Themen an. Und die ist in dieser Handreiche sehr gut gelungen.“
Sowohl Piwernetz als auch Schramm gehören einer Jury an, die im Sommer nächsten Jahres die eingereichten Projektarbeiten beurteilen werden. Ob dies als pdf-Datei, Film, Hörspiel oder in anderer Form geschieht, spielt keine Rolle.
Und Koschyk gab bereits die weitere Marschrichtung vor. „Wir machen weiter“, kündigt er an. Wenn sich die Grundschulen in möglichst großer Zahl an einer Projektwoche mit Humboldt-Schwerpunkt beteiligt haben, seien die Realschulen dran. Ein Kontakt zur R1 in Bayreuth sei bereits geknüpft. Die trägt sinnigerweise den Namen Alexander von Humboldts.